Vortragstermine

 

4. März 2024 19 Uhr / Wien, Neues Institutsgebäude NIG Hörsaal 1, Universitätsstraße 7

 

Chinas Aufstieg und der Kampf um die
Hegemonie in der Welt

 

Der Konflikt Weltmacht USA mit der Volksrepublik China wird – neben und zusammen mit dem anhaltenden Stellvertreterkrieg in der Ukraine – die entscheidende weltpolitische Auseinandersetzung der nächsten Jahre sein. Darin sind sich so gut wie alle politischen Beobachter auf beiden Seiten des Atlantiks einig, seit Barack Obama das 21. Jahrhundert zum „pazifischen“ erklärt hat, seine beiden Nachfolger einen Handelskrieg gegen China ins Werk gesetzt haben und der gesamte „Westen“ die Volksrepublik als „Rivalen und Sicherheitsrisiko“ definiert. 

 

Zur Begründung erheben die USA und ihre Alliierten heftige Anklagen gegen den chinesischen Staat. Demzufolge verstoße die Volksrepublik systematisch gegen den „regelbasierten“ Handel und wolle eine neue, autoritäre Weltordnung einrichten. Sie lasse protestierende Bürger in Hongkong niederprügeln, unterdrücke die ethnische Minderheit der Uiguren und baue gegenüber Taiwan eine Drohkulisse auf. 

 

Nun sind autoritäres Regieren und Menschenrechtsverletzungen weder für die USA noch für „uns“ gemeinhin Grund für Feindseligkeiten – das zeigt sowohl die lange Liste von US-unterstützten Putsch-Regimen in Lateinamerika und anderswo wie auch der freundschaftliche, allenfalls „besorgte“ Umgang mit den Herrschaften in Ägypten, Saudi-Arabien, Thailand, Pakistan… 

 

Womit also hat sich China, an dem gerade US-amerikanisches Kapital in den letzten Jahrzehnten enorm viel profitiert hat, diese vehemente Feindschaft der USA erworben, die eventuell sogar eine militärische Auseinandersetzung wert sein soll?

 

Renate Dillmann, Autorin des Buchs „China – Ein Lehrstück“, wird in ihrem Vortrag diese Frage ebenso untersuchen wie die, warum ausgerechnet ein ehemals sozialistisches Entwicklungsland den Aufstieg zur ökonomischen und politischen Großmacht geschafft hat.

 

Sie analysiert die Strategien der USA und ihrer Verbündeten, sich gegenüber der Volksrepublik auf ökonomischer, politischer und militärischer Ebene zu rüsten – wie auch Chinas Antworten darauf. Und sie betrachtet die Widersprüche, vor die sich die EU angesichts dieser Auseinandersetzung gestellt sieht.

 

Nach dem Vortrag gibt es Gelegenheit zur Diskussion.    
   

 

 

5. März 2024 19 Uhr / Graz, Hörsaal VI, Alte Technik, Rechbauerstr. 12/P

 

 

China nach Mao: Vom Entwicklungsland zur kapitalistischen Großmacht - ein einzigartiger Sonderfall

 

 

 

99:1 Der real existierende Wahnsinn

 

Die deutsche Öffentlichkeit, der Krieg in Nahost und der Antisemitismusvorwurf

 

https://www.youtube.com/watch?v=F6QgcKRHPew

 

 

Mittwoch, 8.12.2023 20 Uhr

 

 

19. Oktober 2023 18 Uhr / Aachen, Wohnsinn e.V., Stephanstr. 24

 

China heute – Feindbild und Feindschaft

 

 

Neben Russland gilt China zunehmend als Bedrohung, gegen die „wir“ uns wappnen müssen.
 

Die Stichworte in der westlichen Öffentlichkeit heißen: Hongkong, Taiwan, staatliche Repression per Sozialkredit-Politik und gegen die nationale Minderheit der Uiguren, olympische Spiele, die „uns“ jedenfalls nicht begeistern konnten, Neokolonialismus unter dem Banner der Neuen Seidenstraße.

 

Sie sollen die Gründe dafür liefern, dass das Reich der Mitte, das Jahrzehnte durchaus als Hoffnungsträger für die eigenen Wirtschaftsinteressen galt, inzwischen zum „größten strategischen Konkurrenten“ (Nato-Gipfel in Madrid 2022) ernannt wurde.

 

Auf der Veranstaltung

  • wird Renate Dillmann referieren und mit uns diskutieren.
     
  • soll zunächst die Frage untersucht werden, ob in den genannten Vorwürfen tatsächlich die Gründe für die geänderte Haltung der westlichen Staaten, insbesondere der USA, liegen. Oder ob es sich dabei nicht vielmehr um das aktuelle Feindbild handelt, dem eine ganz anders begründete Feindschaft zugrunde liegt.
     
  • dann werden wir im zweiten Teil die Gründe der Entzweiung behandeln, die inzwischen schon als neuer „Kalter Krieg“ bezeichnet wird und das Potential zu „mehr“ hat.

 

 

99:1 Der real existierende Wahnsinn - abschließende Diskussion

 

Dienstag 27.6.2023 20 Uhr

 

Die 4. Gewalt

 

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5. Juli 2023 19 Uhr / Bahnhof Langendreer Raum 6

 

USA gegen China - der kommende Weltkrieg

 

 

Amerikanische Militärs und Thinktanks sorgen sich zurzeit öffentlich, dass sich der Ukraine-Krieg zu lange hinzieht. Allerdings nicht etwa wegen der Toten auf beiden Seiten und der immer weiter fortschreitenden Zerstörung des Landes, sondern weil das ihrer Expertise nach zu viel der us-amerikanischen Kräfte in Anspruch nimmt, die dann bei der eigentlich anstehenden und viel wichtigeren Auseinandersetzung gegen die Volksrepublik China fehlen könnten.

Denn dass über kurz oder lang das ansteht: ein Krieg gegen China – darin sind sie sich sicher. Warum eigentlich? Was lässt sich dieses Land zuschulden kommen, um nach dem Irak, Jugoslawien, Afghanistan und erneut dem Irak das nächste Kriegsziel der USA zu werden?

 

Die Vorwürfe, die dazu in der Öffentlichkeit lanciert werden, lauten: „Autokratische Regierung“, Unterdrückung der Uiguren oder Tibeter, repressive Behandlung der Hongkong-Proteste und seit neuestem mal wieder „Taiwan“. Sind das wirklich Kriegsgründe? Oder dienen sie eher der Konstruktion eines Feindbilds gegen einen Gegner, während die wirklichen Gründe auf einer anderen Ebene liegen?

Die Volksrepublik China gilt gleichzeitig als der wichtigste, weil potenteste Störenfried der regel- bzw. wertebasierten Weltordnung. Die NATO hat China als „Rivalen und Sicherheitsrisiko“ definiert; Außenministerin Annalena Baerbock beklagt, dass dieses Land sich „eigene Regeln schaffen“ will – was offenbar nicht zulässig ist, da ja bereits Regeln gelten. Die der US-Weltordnung nämlich.

Renate Dillmann, Journalistin und Autorin des Buchs „China – ein Lehrstück“, analysiert den Kampf der USA und Chinas um die Hegemonie in der Welt. Nach dem Vortrag gibt es Gelegenheit zur Diskussion.

 

Eine Veranstaltung der Gruppe K

 

 

 

Der Konflikt zwischen den USA und der VR China und die Positionen der Bundesregierung dazu

 

 

Mittwoch, 14.6.2023  19 Uhr Alte Feuerwache Köln

 

 

 

 

 

 

Der real existierende Wahnsinn

 

Ein Podcast zu dem, was in der Welt passiert und was die Medien dazu erzählen

 

 

Pilotfolge Mittwoch 8.2.2022: Medienkampagne für die "Leos"

 

https://www.youtube.com/watch?v=_fOQycWOCbo

 

Folge 1: Was wird berichtet, was nicht?

 

https://www.youtube.com/watch?v=f0f7q6JYdfI

 

Folge 2: Schlagzeilen, Fragestellung, das "framing" oder: Wie soll man etwas sehen?

 

https://www.youtube.com/watch?v=dX2HLNNFhZs

 

Folge 3: Welchen Namen kriegt das Kind?

 

https://www.youtube.com/watch?v=52VGu0rMvp0

 

Folge 4: Geistersubjekte

 

https://www.youtube.com/watch?v=J0j_N32UTQU

 

Folge 5: Der fehlende Zusammenhang oder: Halbwahrheiten sind manchmal schlimmer als Lügen

 

https://www.youtube.com/watch?v=WbPpfu_dt7g

 

Folge 6: Zitate, Quellen, Interviews und Statistiken – wer wird zitiert und wie wird gerechnet?

 

https://www.youtube.com/watch?v=MSJBI3AiPyo

 

 

Folge 7: Reportagen, personalisierende und emotionalisierende Berichterstattung und die Funktion von Skandalen

 

https://www.youtube.com/watch?v=P6vjBbfFWR4

 

 

 

 

Der Kampf zwischen den USA und China um die Hegemonie in der Welt

 

 

Freitag, 10.2.2023  18 Uhr Attac Frankfurt

 

Mitschnitte des Vortrags:

 

https://www.youtube.com/watch?v=S0wNrz6u2Po

 

 

https://www.youtube.com/watch?v=VMiKmca73go

 

 

China ist ein wirklich bemerkenswerter Sonderfall der jüngeren Geschichte. Es hat als einziges Land der „Dritten Welt“ eine wahrhaft „nachholende Entwicklung“ geschafft, zu den etablierten Nationen aufgeschlossen und ist inzwischen eine kapitalistische Weltmacht.

 

Die Vereinigten Staaten haben nun einen neuen „Kalten Krieg“ gegen China begonnen; auch Politiker in Deutschland (und der EU) sprechen von einem „Systemgegner“.

 

Warum ist das so? Wo liegen die Gründe dafür, dass auch von dieser Seite her ein neuer Weltkrieg droht?

 

Stehen da die Vertreter der „Menschenrechte“ gegen einen repressiven Monsterstaat, der Minderheiten (Uiguren) quält, freiheits- und lebenslustige Stadtstaaten drangsaliert (Hongkong) und seine Bevölkerung ausspioniert (Überwachung, Zensur)?

 

Oder handelt es sich um die notwendige Auseinandersetzung der führenden kapitalistischen Mächte in der Konkurrenz um den Globus? 

 

 

 

 

China heute: Feinbild und Feindschaft

 

Dienstag, 1.11.2022  19 Uhr  Café Klatsch, Elsässer Str.  15 - 17,

Oberhausen

 

 

Neben Russland gilt China zunehmend als Bedrohung, gegen die „wir“ uns wappnen müssen.  

 

Die Stichworte in der westlichen Öffentlichkeit heißen: Hongkong, Taiwan, staatliche Repression per Sozialkredit-Politik und gegen die nationale Minderheit der Uiguren, olympische Spiele, die „uns“ jedenfalls nicht begeistern konnten, Neokolonialismus unter dem Banner der Neuen Seidenstraße. Sie sollen die Gründe dafür liefern, dass das Reich der Mitte, das Jahrzehnte durchaus als Hoffnungsträger für die eigenen Wirtschaftsinteressen galt, inzwischen zum „größten strategischen Konkurrenten“ (Nato-Gipfel in Madrid 2022) ernannt wurde.

 

Auf der Veranstaltung soll zunächst die Frage untersucht werden, ob in den genannten Vorwürfen tatsächlich die Gründe für die geänderte Haltung der westlichen Staaten, insbesondere der USA, liegen. Oder ob es sich dabei nicht vielmehr um das aktuelle Feindbild handelt, dem eine durchaus anders begründete Feindschaft zugrunde liegt.

Der zweite Teil soll die Gründe der Entzweiung behandeln, die inzwischen schon als neuer „Kalter Krieg“ bezeichnet wird und das Potential zu mehr hat…

 

 

 

Kornkrieg und regelbasiertes Hungern

 

Sonntag, 24.7.2022 20 Uhr bei 99:1

 

https://www.youtube.com/watch?v=0ZU51ty7VaM

 

 

 

 

Buchvorstellung: China – ein Lehrstück

 

bei 99:1

 

 

 

 

Teil 1

Chinas kaiserliche Gesellschaft, das Eindringen der imperialistischen Staaten und die Opiumkriege; Kuomintang-Partei und Gründung der Kommunistischen Partei

 

https://youtu.be/5uFHukuSD-k

 

 

Teil 2

Maos China: Sein Programm, seine Kampagnen, seine Leistungen und seine Fehler

 

https://www.youtube.com/watch?v=erOG2U9mbWc

 

 

Teil 3

Wende zum Kapitalismus: Die Geburt einer kapitalistischen Gesellschaft

 

https://www.youtube.com/watch?v=dFeq8oYCdnw

 

 

Teil 4

China Heute: Lage der arbeitenden Klasse, Sozialstaat, Außenpolitik

 

https://www.youtube.com/watch?v=BcwmqQnivHg

 

 

 

 

Samstag 611.21 15 Uhr Linke Literatur-Messe Nürnberg

 

 

Buchvorstellung: China – ein Lehrstück

 

 

 

 

 

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Donnerstag 19.8.21 11 Uhr AMS-Camp

 

Afghanistan:

 

Mehr als hunderttausend Tote, drei Millionen Geflüchtete, ein zerstörtes Land - und ein verlorener Krieg des Westens

 

 

Samstag, 21.8.21 17 Uhr AMS-Camp

 

Chinas Aufstieg und der Kampf um die Hegemonie in der Welt

 

 

 
Mittwoch 16.6.2021 19 Uhr
 
Der neue Feind im Osten: USA und Freunde gegen China
 
Veranstalter: Gruppe K  
 
 
 
Seit Monaten ist von einem neuen „Kalten Krieg“ die Rede, den die USA gegen China begonnen haben.
 
Dazu gehören
• ein mit harten Bandagen geführter Handelsstreit, der chinesische Waren mit Strafzöllen belegt, chinesische Firmen (Huawei) mit überlegenen Technologie-Angeboten aus westlichen Märkten drängt und ihre Manager verhaftet, chinesischen Unternehmen Beteiligungen an westlichen gesetzlich verbietet;
• das Anbahnen eines westlichen Bündnisses gegen China auf dem G7-Gipfel in London, zu dem auch Australien, Indien und Südafrika eingeladen wurden;
• US-Manöver und Scharmützel im südostasiatischen Meer („Inselstreit“), an denen sich Deutschland demnächst beteiligen will, und die Aufrüstung Taiwans;
• heftige Anklagen auf allen Ebenen (westliche Öffentlichkeit, Vereinte Nationen) gegen den chinesischen Staat, der des Genozids an einer ethnischen Minderheit, den Uiguren, und unzulässiger Repression gegen Protestierende in Hongkong bezichtigt wird.
 
Gleichzeitig ist immer wieder zu hören, dass die Volksrepublik mit ihrer boomenden Wirtschaft und ihrer schnellen Bewältigung der Corona-Krise zurzeit die einzige Wachstumslokomotive der Welt ist – also das Land, das den westlichen Unternehmen in einer ziemlich krisenhaften Situation überhaupt noch Geschäftsmöglichkeiten bietet. Wie passt das zusammen? Wollen die USA sich und ihren westlichen Partnern das lukrative China-Geschäft versauen? Und was stört sie eigentlich an diesem doch ziemlich nützlichen Geschäftspartner?
 
Seine autoritäre Staatsführung wird es wohl kaum sein – da haben die USA schon Diktatoren von ganz anderem Kaliber zu Freunden erklärt (wie den Saudi-König Salman und den Ägypter Al Sisi ) oder selbst an die Macht gebracht (wie den Schah im Iran oder Pinochet in Chile). Und bei Menschenrechtsverletzungen gegen Minderheiten, ja selbst Genoziden – mal angenommen, das sei in China so, wie es die Westpresse darstellt – sind die amerikanischen Ober-Demokraten nicht gerade zimperlich, wenn es ihnen geopolitisch in den Kram passt (so hat der türkische Nato-Partner Erdogan mit Panzern und Bomben gegen seine Kurden bisher durchaus freie Hand).
 
Um was also geht es beim Konflikt zwischen USA und China?
 
 
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Diskussionsveranstaltung mit Dr. Renate Dillmann

4.2.2021 18 Uhr

 

China - Aufstieg zur Weltmacht und Kampf um die Hegemonie

 

Veranstalter: Ohmgegenrechts

Link:  https://th-nuernberg.zoom.us/j/95718990518

Kenncode: 957 1899 0518
https://www.facebook.com/events/452325392462886/

 

Veranstalter: Basis Initiative Solidarität Wuppertal 23.9.2020 19 Uhr per Zoom

 

China ist ein bemerkenswerter Sonderfall der jüngeren Geschichte. Es hat als einziges Land der "Dritten Welt" eine wahrhaft "nachholgende Entwicklung" geschafft, zu den etablierten Nationen aufgeschlossen und ist inzwischen eine kapitalistische Weltmacht.

Welche Gründe hat das? Welche Rolle spielt der chinesische Sozialismus dabei? Warum ist Chinas Wende zum Kapitalismus so anders gelaufen als die der Sowjetunion?

 

Einen solchen Aufstieg hatte der Westen seinen in die Freiheit entlassenen Kolonien ja angeblich immer von Herzen gewünscht - Freunde der früheren "Dritte-Welt-Bewegung" werden sich erinnern. Nun, da China ihn hingekriegt hat, findet er wenig Beifall. Die Vereinigten Staaten kündigen einen neuen "Kalten Krieg" gegen China an; auch Politiker in Deutschland und der EU sprechen von einem "Systemgegner". Insbesondere die USA haben diesen Kampf bereits begonnen: Sie erpressen bessere Handelsbedingungen mit Zöllen und schränken chinesische Geschäftsmöglichkeiten ein (z.B. Huawei, Tiktok). Auf militärischem Gebiet verstärken die USA die geostrategische Einkreisung Chinas (Aufstüstung Taiwans, Inselstreit im Südpazifik) und verlangen (als hochgerüstete!) Atommacht, dass China abrüstet.

Wo liegen die Gründe dafür, dass ein neuer Weltkrieg droht? Stehen da Vertreter der "Menschenrechte" gegen einen repressiven Monsterstaat, der Minderheiten (Uiguren) quält, freiheits- und lebenslustige Stadtstaaten drangsaliert (Hongkong) und seine Bevölkerung ausspioniert und zensiert? Oder handelt es sich um die notwendige Auseinandersetzung der führenden kapitalistischen Mächte in der Konkurrenz um den Globus?

 

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Vortrag Dr. Renate Dillmann/Dr. Arian Schiffer-Nasserie

Veranstalter: Gruppe 3

Göttingen 28. November 2019 18 Uhr / Uni Göttingen / R 1.108 Verfügungsgebäude

 

Kapitalismus und Sozialstaat – eine Kritik

 

In der deutschen Öffentlichkeit, der Schule und den Sozialwissenschaften ist man durchweg stolz auf den im internationalen Vergleich gut ausgebauten Sozialstaat. Kapitalismus gilt in Deutschland deshalb auch als überwunden und heißt „soziale Marktwirtschaft“. Wenn sich angesichts steigender Armutszahlen und Ähnlichem kritische Stimmen erheben, fordern diese meist, den „heutigen neoliberalen Ungeist“ wieder umzukehren zugunsten der früher so bewährten sozialpartnerschaftlichen Harmonie.

 

Der Vortrag will diese populären Annahmen kritisieren und beschäftigt sich damit

• was Kapitalismus überhaupt ist,

• wie Armut im Kapitalismus sozialpolitisch nützlich verwaltet wird,

• warum die Agenda 2010 (Hartz IV-Gesetze, Rente etc.) keine sozialpolitische Entgleisung ist, sondern die zeitgemäße Anpassung der Sozialpolitik.

 

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Im Rahmen der Roten Ruhr Akademie Essen:

Podiumsdiskussion Dr. Renate Dillmann / Steffen Kühne (RLS)

3. November 2019 11.30 Uhr

Stiftung ChorForum / Essen

 

Leben wir auf Kosten der 3. Welt?

 

Linksjugend / Partei Die Linke / Essen

 

Rote Ruhr Akademie

 

 

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Vortrag Dr. Renate Dillmann

Veranstalter: Partei Die Linke / Darmstadt-Dieburg

7. November 2019 20 Uhr

Hofgut Reinheim / Reinheim

 

Über nützliche Armut und ihre Verwaltung

 

In der deutschen Öffentlichkeit, der Schule und den Sozialwissenschaften ist man durchweg stolz auf den im internationalen Vergleich gut ausgebauten Sozialstaat. Kapitalismus gilt in Deutschland deshalb auch als überwunden und heißt „soziale Marktwirtschaft“. Wenn sich angesichts steigender Armutszahlen und Ähnlichem kritische Stimmen erheben, fordern diese meist, den „heutigen neoliberalen Ungeist“ wieder umzukehren zugunsten der früher so bewährten sozialpartnerschaftlichen Harmonie.

 

Der Vortrag will diese populären Annahmen kritisieren und beschäftigt sich damit

• was Kapitalismus überhaupt ist,

• wie Armut im Kapitalismus sozialpolitisch nützlich verwaltet wird,

• warum die Agenda 2010 (Hartz IV-Gesetze, Rente etc.) keine sozialpolitische Entgleisung ist, sondern die zeitgemäße Anpassung der Sozialpolitik.

 

Partei Die Linke Darmstadt-Dieburg

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„Gelbwesten“ in Frankreich

 

Seit Wochen halten die Proteste der „gelben Westen“ in Frankreich an. Sie haben begonnen, als die Regierung eine deftige Steuererhöhung auf Benzin angekündigt hat. Inzwischen haben die Protestierenden ihre Forderungen ausgeweitet; sie verlangen höhere Löhne, eine Besteuerung der Reichen, Maßnahmen gegen die grassierende Obdachlosigkeit, mehr Einfluss des Volks auf die Gesetzgebung und vieles andere – und den Rücktritt „ihres“ Präsidenten Macron, der sich für sie als Enttäuschung erwiesen hat.

 

Dass die Proteste zwischenzeitlich ganz Frankreich erfasst (und sich auch auf Belgien ausgeweitet) hatten, wird in der Presse noch so einigermaßen mitgeteilt. Mit Informationen darüber, was die Gelbwesten eigentlich wollen, sieht es schon etwas anders aus.

 

Viel wichtiger als angemessen darüber zu unterrichten, findet die Presse nämlich die Frage, ob sich da eventuell Radikale von links oder rechts unters Volk mischen und vor allem, ob „Gewalt“ im Spiel ist. Darunter verstehen die deutschen Journalisten natürlich nicht die bei jeder Demonstration vorsorglich versammelte und martialisch ausgerüstete Polizei, ihre Tränengas-Granaten, Wasserwerfer und Räumpanzer bzw. die präventive Verhaftung der ,üblichen Verdächtigen’ bereits vor Beginn der Demonstrationen – das alles fällt ja unter den Auftrag, „die Ordnung aufrechtzuerhalten“. „Gewalt“ ist für die Presse ganz eindeutig nur dort erkennbar, wo Barrikaden gebaut werden, Scheiben zu Bruch gehen oder Autos brennen. Wenn sie dann die Proteste bilanzieren, gilt ihre ganze Sorge der Frage, ob Macron sich gegenüber dem Protest durchsetzt, in seinem „Reformkurs“ hart genug bleibt oder etwa einknickt.

 

Der Gesichtspunkt, ob die Protestierenden ihre materiellen Sorgen und Beschwerden durch Zugeständnisse der Regierung wenigstens ein Stück weit vom Hals kriegen, spielt demgegenüber einfach keine Rolle. Darin zeigt sich viel Parteilichkeit der freien Presse für das europäische und vor allem deutsche Programm, das Volk für Staatshaushalt, Euro und Wirtschaftswachstum zu verarmen – so wie Deutschland es mit seinen Hartz-IV-Gesetzen so vorbildlich vorgemacht hat…

 

In der Veranstaltung soll es stattdessen darum gehen,

• wie die deutsche Presse die französischen Proteste darstellt;

• was die „Gelbwesten“ an Frankreich und Macron auszusetzen haben;

• ob und wenn ja welche Schlussfolgerungen zu ziehen sind.

 

7.3.2019 19 Uhr / Brasserie Loprraine / Bern / UNIA-Gewerkschaft

8.3.2019 19 Uhr  / Brig / UNIA-Gewerkschaft

7.6.2019 19 Uhr / Trotz /Witten

 

 

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Linke Buchtage Berlin

 

Mehringhof • Gneisenaustr. 2 A

Samstag, 18. Mai 16 - 18 Uhr

 

 

Buchvorstellung: Der soziale Staat

 

https://linkebuchtage.de/events/event/renate-dillmann-und-arian-schiffer-nasserie-der-soziale-staat-ueber-nuetzliche-armut-und-ihre-verwaltung-oekonomische-grundlagen-politische-massnahmen-historische-etappen/

 

 

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Uni Münster • Lange Nacht der Bildung

Scharnhorststraße 100 Hörsaal SCH100.3 (3. OG)

Donnerstag. 6. Dezember 2018 20 Uhr

 

 

Kapitalismus und Sozialstaat – eine Kritik

 

In der deutschen Öffentlichkeit, der Schule und den Sozialwissenschaften ist man durchweg stolz auf den im internationalen Vergleich gut ausgebauten Sozialstaat. Kapitalismus gilt in Deutschland deshalb auch als überwunden und heißt „soziale Marktwirtschaft“. Wenn sich angesichts steigender Armutszahlen und Ähnlichem kritische Stimmen erheben, fordern diese meist, den „heutigen neoliberalen Ungeist“ wieder umzukehren zugunsten der früher so bewährten sozialpartnerschaftlichen Harmonie.

 

Der Vortrag will diese populären Annahmen kritisieren und beschäftigt sich damit

• was Kapitalismus überhaupt ist,

• wie Armut im Kapitalismus sozialpolitisch nützlich verwaltet wird,

• warum die Agenda 2010 (Hartz IV-Gesetze, Rente etc.) keine sozialpolitische Entgleisung ist, sondern die zeitgemäße Anpassung der Sozialpolitik.

 

Referentin: Dr. Renate Dillmann, Dozentin im Fachbereich Soziale Arbeit an der EvHochschule Bochum und (Mit)Autorin des gerade erschienenen Buchs
„Der soziale Staat – Über nützliche Armut und ihre Verwaltung; VSA Hamburg

 

 

 

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Samstag, 1.12.2018 Alte Feuerwache (Großes Forum), Köln, 14 Uhr

 

Armut in "einem reichen Land"

 

Wissenschaftliche Studien informieren in immer kürzeren Abständen darüber, wie Armut hierzulande in allen denkbaren Varianten wächst: Kinderarmut, Altersarmut, „working poor“, Zunahme von Obdachlosigkeit, Not der Alleinerziehenden, Ost-West-Gefälle und nicht zuletzt die berühmte Schere bei Einkommen und Vermögen…

Armutsforschung hat sich längst etabliert, diskutiert kontrovers über die (drohende) gesellschaftlichen „Spaltung“, über „abgehängte“ Bevölkerungsteile oder darüber, ob es „uns“ nicht doch relativ gut geht. Eine neue Analyse will Grundannahmen der Debatte in Frage stellen: „Der soziale Staat“ (VSA, Herbst 2018), verfasst von den Bochumer Sozialwissenschaftlern Renate Dillmann und Arian Schiffer-Nasserie.

Ihre Thesen:

  • Armut ist kein Widerspruch zur „sozialen Marktwirtschaft“, sie gehört notwendig dazu.
     
  • Sie ist kein Versäumnis der Sozialpolitik, diese beruht vielmehr auf der Armut derer, die der soziale Staat fördert und fordert.
     
  • Das neue Ausmaß widerspricht deshalb auch nicht dem Wirtschaftswachstum „in einem reichen Land“.
    Im Gegenteil: Die „Agenda 2010“-Politik hat das heutige Armutsniveau zielstrebig hergestellt, um die Bevölkerung für den Konkurrenzkampf der deutschen Exportnation herzurichten.

Diese und andere Thesen werden bei der Buchpräsentation zur Diskussion gestellt. Sie ist offen für alle Interessenten.

 

 

 

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Linke Literaturmesse Nürnberg

 

Kulturwerkstatt auf AEG

Fürther Straße 244 d

90429 Nürnberg

 

Samstag, 3.11.2018

15:00 Uhr, Ideenreich

 

Buchvorstellung:

 

Der soziale Staat. Über nützliche Armut und ihre Verwaltung.

Ökonomische Grundlagen | Politische Maßnahmen | Historische Etappen


Sozialpolitik ist nicht eine unhinterfragbar gute Errungenschaft moderner Staatlichkeit, nur weil die »sozial Schwachen « in der »freien Marktwirtschaft« ohne sie kein Auskommen haben. Vielmehr ist Sozial politik in Deutschland ein Armutszeugnis über die materielle Lebenslage der Lohnabhängigen, ein notwendig umstrittenes Funktionserfordernis im entwickelten Kapitalismus und zugleich ein Quell für ebenso viele wie falsche Erwartungen an den sozialen Staat.

 

http://www.linke-literaturmesse.org/

 

 

 

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Donnerstag, 2.11.2017 Bahnhof Langendreer, Bochum, 19 Uhr

 

2.9.2017 AMS-Camp

 

 

Was wollte der Reale Sozialismus?

Seit es den Kapitalismus gibt, gibt es Kritik an ihm, die aufs Grundsätzliche zielt und ihn überwinden will. Mit der Oktoberrevolution in Russland hat sich diese linke Kritik erstmals einen Staat erobert: Der Sozialismus wurde «real». Hundert Jahre später existieren die Sowjetunion und die ihrem Sozialismus mehr oder weniger nacheifernden Projekte nicht mehr. Der Kapitalismus dagegen lebt munter weiter, produziert Kapitalwachstum, Armut, Krisen und Kriege. Wir wollen einen Blick in die Vergangenheit
werfen und fragen: Was war die zentrale Kritik der früheren Sozialisten an Kapitalismus und Staat? Wie haben sie diese Kritik in ihren Ländern praktisch umgesetzt? Was waren die Leistungen und was die systematischen Mängel ihrer Projekte? Und schliesslich: Wohin haben die Sowjetunion bzw. China sich gewandelt?

 

http://gruppe-k.org/

https://de-de.facebook.com/gruppek/

 

https://amscamp.de/

 

 

 

1.9.2017 AMS-Camp

 

Einwände gegen Kapitalismus, Demokratie und Nation

 

In diesem Workshop soll es um die big points der Gesellschaftskritik gehen:

• Was zeichnet eine kapitalistische Produktionsweise aus? Und was hat es mit dem Eigentum auf sich? Ist das ein Spleen der Kommunisten – oder was ist daran so wichtig? Was meint der Vorwurf „Klassengesellschaft“? Ist der nicht viel zu undifferenziert?
• Demokratie bedeutet, dass alle Mitglieder einer Gesellschaft mit bestimmen sollen. Was ist daran kritikabel?
• Nationalismus halten viele für doof und gemein. Aber was ist das eigentlich? Eine falsche Einstellung, die man/frau auch sein lassen könnte?
Ein Vortrag, der sich an alle richtet, die an dieser Gesellschaft das ein oder andere schädlich finden, und dem „System“ daran auf der Spur sind.

 

https://amscamp.de/

 

 

27.7.2017 Reitschule Bern 20 Uhr

 

Was wollte der Reale Sozialismus?
Vortrag von Renate Dillmann und Amelie Lanier

Seit es den Kapitalismus gibt, gibt es Kritik an ihm, die aufs Grundsätzliche zielt und ihn überwinden will. Mit der Oktoberrevolution in Russland hat sich diese linke Kritik erstmals
einen Staat erobert: Der Sozialismus wurde «real». Hundert Jahre später existieren die Sowjetunion und die ihrem Sozialismus mehr oder weniger nacheifernden Projekte nicht mehr. Der Kapitalismus
dagegen lebt munter weiter, produziert Kapitalwachstum, Armut, Krisen und Kriege. Wir wollen einen Blick in die Vergangenheit
werfen und fragen: Was war die zentrale Kritik der früheren Sozialisten an Kapitalismus und Staat? Wie haben sie diese Kritik in ihren Ländern praktisch umgesetzt? Was waren die Leistungen und was die systematischen Mängel ihrer Projekte? Und schliesslich: Wohin haben die Sowjetunion bzw. China sich gewandelt?

 

https://www.facebook.com/events/1307510589347118/

 

 

12.1.2017

Uni Münster

 

Einwände gegen Kapitalismus, Demokratie und Nation

 

In diesem Workshop soll es um die big points der Gesellschaftskritik gehen:

• Was zeichnet eine kapitalistische Produktionsweise aus? Und was hat es mit dem Eigentum auf sich? Ist das ein Spleen der Kommunisten – oder was ist daran so wichtig? Was meint der Vorwurf „Klassengesellschaft“? Ist der nicht viel zu undifferenziert?
• Demokratie bedeutet, dass alle Mitglieder einer Gesellschaft mit bestimmen sollen. Was ist daran kritikabel?
• Nationalismus halten viele für doof und gemein. Aber was ist das eigentlich? Eine falsche Einstellung, die man/frau auch sein lassen könnte?
Ein Vortrag, der sich an alle richtet, die an dieser Gesellschaft das ein oder andere schädlich finden, und dem „System“ daran auf der Spur sind.

 

 

 

8.11.2016 18.15 Uhr

ErzWiss. Hörsaal Uni Hamburg (Van-Melle-Park 8)

 

Was ist Nationalismus?

 

Olympiasieger und ihre Landsleute vor den TV-Geräten sind bisweilen zu Tränen gerührt, wenn die nationale Hymne gespielt und die nationale Flagge gehisst wird. Bei einer Fußball-WM im eigenen Land ballen sich zehntausende schwarz-rot-goldene Gesichter in Innenstädten zusammen und berauschen sich kollektiv nicht nur am Alkohol, sondern auch am Erfolg der eigenen Mannschaft. Bemerkenswert: Die Presse kriegt da keine Angst, sondern sieht ein „Sommermärchen“!

 

Aber nicht nur an nationalen Feiertagen oder bei der WM – auch im ganz normalen Alltag denken, handeln und fühlen ansonsten durchaus aufgeklärte Zeitgenossen als Deutsche, als Schweizer oder Franzosen. Moderne Staatsbürger machen sich ohne weiteres die Probleme ihrer Regierung zu eigen und sorgen sich um unsere Schulden, unsere Verbündeten und unser Wachstum (auch wenn bei ihnen persönlich außer Sorgen gar nichts wächst).

 

All das gilt als menschlich und natürlich, als Ausdruck eines geradezu „gesunden Patriotismus“. Die Identifikation mit und die Zugehörigkeit zu einem staatlich regierten Kollektiv namens Nation ist für heutige, selbst bestimmte Individuen dabei so selbstverständlich, dass es anscheinend völlig überflüssig ist, danach zu fragen, was die Nation oder dieses viel beschworene „WIR“ eigentlich ausmacht.

 

Gleichzeitig wird vor einem hässlichen Nationalismus gewarnt. Den sehen Politiker, die deutsche Öffentlichkeit, aber auch linke Antifa-Leute am Werk, wenn im Namen einer angeblich gefährdeten deutschen Nation demonstriert, Ausländer schikaniert und Heime angezündet werden. Seltsam allerdings, dass kaum jemand etwas auf die Nation kommen lassen will...

 

Im Vortrag soll erklärt werden,

• was Nation (im Unterschied zum Staat) ist,

• warum moderne Bürger ihre Nation lieben, auch und gerade wenn sie ihre Regierung kritisieren,

• warum die Unterscheidung zwischen Patriotismus und Nationalismus sachlich ein   Unding ist, praktisch aber ein Dauerthema,

• wo es anzusetzen gilt, wenn man Nationalismus bekämpfen will.

 

 

 

 

7.10.2016

Freizeitwerk Welper

 

Ursachen von Massenflucht

 

Anmeldungen bitte an: Inhoff@freizeitwerk-welper.de

 

 

 

3.8.2016

Action, Mond & Sterne

 

China seit Mao

 

1949 haben die Kommunisten unter Mao den Krieg um China gewonnen und wollten in diesem extrem rückständigen Land eine sozialistische Gesellschaft aufbauen. Wie das gelaufen ist, was in dem Land passiert ist, was Maos berühmte Massenkampagnen („lasst 100 Blumen blühen“, der „Große Sprung nach vorn“, die „Kulturrevolution“) waren – darüber kam wenig in der westlichen Presse an und auch die damaligen Freunde einer maoistischen Revolution wussten auch oft nicht so wirklich, was sie da eigentlich für nachahmenswert hielten.

 

1978 haben sich dieselben Kommunisten entschlossen, ihr Land für ausländisches Kapital zu öffnen und – Schritt für Schritt – ihre Wirtschaft auf Kapitalismus umzustellen. Was daraus geworden ist, erfahren wir heute täglich aus der Presse: eine Weltwirtschaftsmacht und eine neue Großmacht, die in der Staatenkonkurrenz an vorderster Stelle mitmischt.

 

Wie konnte es zu dieser Entwicklung kommen? Was ist der „rote Faden“, der das China unter Mao und das heutige verbindet? Immerhin ist es dieselbe kommunistische Partei, die damals wie heute das Sagen in der Volksrepublik hat!

 

Im Workshop wollen wir uns diesen ziemlich einzigartigen Fall der Weltgeschichte vorknöpfen. Vorkenntnisse werden nicht vorausgesetzt. Es wäre aber schön, wenn Leute Fragen, die sie möglicherweise schon lange zu diesem Thema haben, vorbringen würden – dann könnten wir eventuell daran entlang denken...

 

 

 

2.8.2016

Action, Mond & Sterne

 

8 - 10 Einwände gegen Kapitalismus, Demokratie und Nation

 

In diesem Workshop soll es um die big points der Gesellschaftskritik gehen:

•Was zeichnet eine kapitalistische Produktionsweise aus? Und was hat es mit dem Eigentum auf sich? Ist das ein Spleen der Kommunisten – oder was ist daran so wichtig? Was meint der Vorwurf „Klassengesellschaft“? Ist der nicht viel zu undifferenziert?
• Demokratie bedeutet, dass alle Mitglieder einer Gesellschaft mit bestimmen sollen. Was ist daran kritikabel?
• Nationalismus halten viele für doof und gemein. Aber was ist das eigentlich? Eine falsche Einstellung, die man/frau auch sein lassen könnte?
Ein Workshop, der sich an alle richtet, die an dieser Gesellschaft das ein oder andere schädlich finden, und dem „System“ daran auf der Spur sind.

 

 

 

25.6.2015 EFH Bochum, Immanuel-Kant-Str. 18 - 20

16 Uhr Raum 127

 

29.6.2015 Uni Trier, Universitätsring 15

18 Uhr Hörsaal 8

 

Warum sind die Menschen in der 3. Welt so arm?

 

Auf der Welt könnten problemlos Lebensmittel für 12 Milliarden Menschen (!) produziert werden könnten (Mitteilung der Vereinten Nationen). Momentan sterben jeden Tag 25.000 Menschen an Hunger, über 8 Millionen pro Jahr.

Warum ist das so?

 

„Misereor“ und „Brot für die Welt“ behaupten, dass Bildung als Mittel gegen Armut hilft.

Stimmt das?

 

Die Bevölkerungsdichte in den afrikanischen Ländern ist wesentlich geringer als die Deutschlands. Trotzdem wird von „Überbevölkerung“ als einer Ursache für Hunger geredet. Warum?

 

Die Länder, deren Bevölkerungen hungern und unter absoluter Armut leiden, sind weitgehend identisch mit den ehemaligen Kolonien.

Ein Zufall?

 

Seit 1961 verspricht die Entwicklungshilfe (heute Entwicklungszusammenarbeit) der westlichen Länder, dass sie die Länder der 3. Welt „entwickelt“.

Eine Lüge?

 

Die Realität:

• 1,82 Milliarden Menschen hungern, jeder achte Mensch geht abends hungrig schlafen.

• 59 Millionen Menschen sind auf der Flucht – die höchste Zahl seit dem Ende des
2. Weltkriegs.

• Seit 1980 erblinden jedes Jahr 7 Millionen Menschen, meistens Kinder, infolge von Unternährung. 80% der Sehschäden wären vollkommen vermeidbar.

 

Diese Zahlen sind in den letzten Jahren nicht besser geworden, sondern schlimmer.

Die Länder der 3. Welt entwickeln sich also in der Tat – aber offensichtlich nicht so, dass das Leben für ihre Menschen besser wird.

Warum ist das so?

 

 

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9.6.2015 Universität Salzburg, Rudolfskai 42

11.15 Uhr Hörsaal 382

 

Krisenschauplatz Ostasiatisches Meer:
USA und China – Kampf um die Hegemonie in der Welt

 

Die Volksrepublik fordert die bestehende Weltordnung und deren westliche Nutznießer ausgerechnet dadurch heraus, dass sie die sozialistische Systemgegnerschaft aufgegeben und sich auf die Prinzipien ihrer Widersacher eingelassen hat – sozusagen eine Ironie der Weltgeschichte. Die Konsequenz daraus: Die etablierten Weltmächte reagieren längst praktisch auf den ungewollten Konkurrenten und sie jonglieren dabei zwischen Benutzung und Eindämmung. Das zeigt sich insbesondere am Verhältnis der USA zu China...

 

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22.5.2014 Universität Trier

18.00 Uhr Raum A 8

 

China-Bashing: Was an China alles stört

 

China ist ein schlimmer Staat. Seine Regierung lässt das Volk brutal ausbeuten, ruiniert die Umwelt, schikaniert die Presse, sperrt Oppositionelle ein und macht harmlosen Künstlern wie Ai Weiwei oder religiösen Führern wie dem Dalai Lama das Leben schwer. Freie Wahlen lässt er nicht zu. Dafür verdient er inzwischen sagenhaft viel Geld am Weltmarkt und macht sich auf unsere Kosten in Afrika breit...

Mehr braucht man anscheinend nicht zu wissen, um zu dem Urteil zu gelangen, dass die neue Großmacht nicht in Ordnung ist und unser Misstrauen verdient. Die freie deutsche Presse unterrichtet uns in diesem Sinne Tag für Tag, Woche für Woche ziemlich einförmig und braucht offensichtlich nicht zu befürchten, dass ihr Publikum von den immer gleichen Reportagen und „Specials“ angeödet ist oder gar mit Widerspruch reagiert.

 

Der Vortrag will erstens zeigen, was an diesem China-Bild falsch ist. Nicht, indem er ein hübscheres Bild des Landes und seiner Regierung zeigt, China sympathischer oder schöner darstellt. Sondern indem er die Maßstäbe der Beurteilung aufs Korn nimmt und die Parteilichkeit aufspürt, die in den Urteilen steckt.  

Zweitens soll der Grund des offenbar ziemlich beliebten China-Bashings ermittelt werden. Ein Feindbild verweist auf eine zugrunde liegende Feindschaft, ist – anders als es die Rede vom „clash of civilisations“ vorstellig macht – Ausdruck gegensätzlicher Interessen. Welche sind das?

Drittens sollen dann noch einige Erklärungen geliefert werden für das von westlichen Vorstellungen in der Tat abweichende politische System der Chinesen. Sie führen keine Wahlen im westlichen Sinne durch und lassen nicht zu, dass alternative Parteien um die Macht konkurrieren. Wie und wozu machen sie aber dann Politik?

 

 

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25.10.2013, 19.00 Uhr Vortrag und Diskussion

Bielefeld, Bürgerwache (Siegfriedplatz)

 

26.10.2013 Tagesseminar: 10.00 – 16.00 Uhr, Uni Bielefeld (Raum wird ausgeschildert)

 

 

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15.11.2013 im Rahmen der MASCH-Konferenz "Aufhebung des Kapitalismus - Ökonomie einer Übergangsgesellschaft" in Hamburg, Universität, Edmund-Siemers-Allee 1, Hörsaal ESA M, 16 Uhr

 

Warum ist der chinesische Sozialismus gescheitert?

 

1949 haben die Kommunisten unter Mao die Macht in China übernommen. Die KP Chinas hat dann in den ersten Jahren nach ihrem Sieg viel existentielle Not beseitigt; sie hat ihr Volk von alten familiären Zwängen, religiösem Aberglauben und Unwissenheit befreit; die Fortschritte, die das große sozialistische Entwicklungsland in wenigen Jahren in der medizinischen Versorgung, der Alphabetisierung, bei der Befreiung der Frauen und der Herausbildung eines allgemein politischen Bewusstseins seines Volkes gemacht hat, sind historisch ohne Parallele.

 

Keine dreißig Jahre später hat sich das Land für westliches Kapital geöffnet und seine Planwirtschaft schrittweise in eine „sozialistische Marktwirtschaft chinesischer Prägung“ verwandelt. Warum hat das für viele Kommunisten so hoffnungsvolle und begeisternde Projekt des roten China diesen Weg genommen und warum ist es zu diesem Ende gekommen? Dazu zwei Thesen:

 

1. Die chinesischen Kommunisten haben versucht, Vorstellungen zu Zielen und Wegen eines sozialistischen Aufbauprogramms in die Tat umzusetzen, die viel Respekt vor dem verraten, was doch radikal überwunden werden sollte: Respekt vor den vermeintlich guten Seiten kapitalistischer Ökonomie und bürgerlicher Staatlichkeit. Chinas sozialistisches Experiment ist nicht an den immanenten Widersprüchen und angeblich notwendigen Verfallserscheinungen einer jeden sozialistischen Planwirtschaft gescheitert, sondern viel mehr daran, dass die chinesische Ökonomie eine Planwirtschaft nur in einer sehr halbherzigen, verballhornten Form war. Das Programm der chinesischen Kommunisten ist nicht die Beseitigung von Eigentum und Staat gewesen; statt dessen wollte die KPCh dafür sorgen, dass Eigentum und Staat »dem Volke dienen«.

 

2. Die kommunistische Bewegung Chinas ist von Anfang an untrennbar mit dem Willen zu einem nationalen Wiederaufstieg verknüpft. Was in den Zeiten des Kampfs als Antiimperialismus auftritt, weil es um die Befreiung einer nicht souveränen Nation geht, bleibt nach dem Sieg existentieller Bestandteil des sozialistischen Aufbauprogramms: die polemische wie affirmative Ausrichtung an starken Nationen im Wettbewerb um Weltgeltung. Das ist in den verschiedenen Etappen und »Sprüngen« der maoistischen Zeit innen- wie außenpolitisch sehr deutlich nachvollziehbar.

 

Der Nationalismus der chinesischen Kommunisten hat letztendlich über ihren staatsidealistischen Sozialismus gesiegt – beim Großen Vorsitzenden ebenso wie bei seinem kleinen Nachfolger Deng, der für diesen Zweck 1978 mit der Öffnung des Landes den Systemwechsel einleitet.

 

Die damit angesprochenen Fehler sind leider kein singuläres Problem einer kommunistischen Truppe im entfernten Asien – deshalb lohnt sich eine Beschäftigung mit ihnen für jede linke Bewegung. An Maos China soll das Vorhaben einer sozial gerechten Beteiligung der Arbeiter und Bauern an den Ergebnissen ihrer Produktion und die Verknüpfung von sozialer und nationaler Frage exemplarisch erklärt und kritisiert werden; dabei werden auch seine berühmten Massenkampagnen, der „Große Sprung nach vorn“ und die Kulturrevolution betrachtet.

 

Am 26.10. bietet ein Tagesseminar die Gelegenheit, die Erklärungen zu vertiefen und genauer zu diskutieren.

 

 

 

 

22. April 2013   18:00 Uhr
 

Feindbild China

 

Die deutsch-chinesische Konkurrenz im Spiegel der deutschen Öffentlichkeit

 

Vortrag im Haus der Stiftung Demokratie Saarland

 
Was kennzeichnet das deutsche Bild über China? Was erfährt das deutsche Publikum in "Weltspiegel" und "Auslandsjournal", in den Specials, die der "Spiegel" mit schöner Regelmäßigkeit veröffentlich? Da ist einerseits Chinas sagenhafter ökonomischer Aufstieg, der in Zahlen und Bildern vorgeführt wird und beeindruckt. Aber worauf beruht er? Brutale Ausbeutung, ein extrem rücksichtsloser Umgang mit der Natur, Unterdrückung von Meinungs- und Pressefreiheit, keine Wahlen. Und dann natürlich noch Tibet und der Dalai Lama! Mehr braucht man anscheinend nicht zu wissen, um – in diesen Fragen ziemlich gleichförmig unterrichtet durch die freie deutsche Presse – zu dem Urteil zu gelangen, dass die neue Großmacht nicht in Ordnung ist und unser Misstrauen verdient.
 
 
 

Sonntag, 27.1.2012, 14 Uhr

Heimat Hochfeld, Gerokstraße 1, 47053 Duisburg

 

Buchvorstellung: China - ein Lehrstück

 

60 Jahre Volksrepublik China:

Mao und seine Erben auf dem langen Marsch zur Weltmacht.

Eine marxistische Analyse

 

China ist ein bemerkenswerter Sonderfall. Ausgerechnet eine kommunistisch regierte Bauernnation des Ostens macht praktisch wahr, was der Westen seinen in die Freiheit entlassenen Kolonien als Chance einer Teilnahme an der Staatenkonkurrenz des kapitalistischen Weltmarkts verkaufen wollte: China schafft eine wahrhaft nachholende „Entwicklung", schließt zu den etablierten Nationen auf, wird kapitalistische Weltmacht. Anhänger einer früher antikapitalistisch inspirierten Drittwelt-Bewegung können sich heute fragen, ob es das war, wovon sie immer geträumt haben...

Der Vortrag geht der Frage nach, wie die 30 Jahre Aufbau des Sozialismus und die 30 Jahre Aufbau der Kapitalismus eigentlich zusammenpassen, die in China unter derselben KP-Führung auf die Tagesordnung gesetzt und durchgezogen wurden. Wo ist der rote oder weniger rote Faden?

Die zentrale These: Schon in Theorie und Praxis der KP unter Mao ist die Unterordnung aller sozialistischen Ambitionen unter das Ziel der Befreiung, Einigung und schließlich des Aufbaus einer machtvollen chinesischen Nation grundgelegt, das dann unter Deng und den Nachfolgern mit einer Neudefinition der Staatsräson weiter verfolgt, mit „kapitalistischen Methoden" vorangetrieben und zu erstaunlichen Erfolgen geführt wird.

Die 4. Generation kommunistischer Staatsführer kann mit dem Resultat ihres „kapitalistischen Experiments" zufrieden sein. Ihr Volk, das gestern wie heute die ehrgeizigen Programme der Nation ermöglicht und bezahlt, hätte allen Grund, seine Bilanz anders ausfallen zu lassen ...

 

 

 

18. April 2012, 18 Uhr

Humboldt-Universität Berlin

Unter den Linden 6

Raum 002/Institut für Sozialwissenschaften

 

China und der Weltmarkt

 

Ein dritter Weg zum Sozialismus?

 

 

Für die Frage, ob sich das moderne China auf so etwas wie einem dritten Weg zum Sozialismus befindet, bietet der unübersehbar kapitalistische Alltag dieser Nation eigentlich nicht den geringsten Anhaltspunkt. Dass sie trotzdem immer wieder gestellt und gerne debattiert wird, liegt insofern nicht an China, sondern an einem Bedürfnis der links-alternativen Öffentlichkeit.

Man will darüber reden, ob das große asiatische Land mit seinen vehementen Veränderungen so etwas wie ein Hoffnungsträger sein könnte – in der ein oder anderen Weise.

Das war auch in Maos Zeiten schon einmal so, als man in den Großen Vorsitzenden, die Volkskommunen und die Kulturrevolution eigene Hoffnungen und Wünsche hineinprojiziert hatte. Immerhin sollten diese Fantasien den damals durchaus existierenden linken Aufbruch beflügeln. Von „der Bewegung“ dieser Zeit ist nicht viel übrig geblieben. Aber eines scheint ziemlich zählebig zu sein: Das Bedürfnis, die guten oder schlechten Bedingungen zu reflektieren, mit denen es die „sozialistische Sache“ zu tun kriegt – obwohl diese selbst nur noch in Spurenelementen vorhanden ist. In diesem Sinne ist man „als Linker“ von China entweder bitter enttäuscht, wirft dem Land Verrat am Sozialismus vor und prangert es als Ausbund rohester kapitalistischer Verhältnisse an. Linke Reportagen und Analysen werden in vielen Fällen von Millionen hungernder Wanderarbeiter bevölkert – fast so, als wäre man in seiner Kapitalismuskritik entwaffnet, wenn es auch in China nach 30 Jahren Marktwirtschaft schon etwas gesitteter zuginge und als gäbe es an Chinas langem Marsch in den Kapitalismus nicht mehr zu erklären. Oder man bleibt einfach stur und schenkt der Kommunistischen Partei und ihren Interpretationen Glauben, denen zufolge sich das Land noch immer auf dem Weg zum Sozialismus befindet – nur dass dieser etwas länger ausfällt als angenommen und kleine kapitalistische Umwege zur Erhöhung der gesellschaftlichen Produktivkraft einschließt.

Das Interesse, das dieser Sicht auf China zugrunde liegt, wird dabei meist sehr deutlich ausgesprochen: man ist schlicht und einfach froh, dass es noch einen Staat gibt, der sich kommunistisch nennt – da ist es fast schon egal, was das bedeutet. Und man meint zumindest außenpolitisch einen antihegemonialen Hoffnungsträger ausfindig gemacht zu haben – dafür macht man dann ohne großes Federlesen aus Chinas Konkurrenzanstrengungen auf dem Weltmarkt eine angebliche Alternative zur amerikanischen Dominanz.

Gegen diese Art von gedanklichem Umgang mit China wendet sich der Vortrag.

Nicht, was China „für uns Linke“ bedeutet bzw. bedeuten könnte, soll zum Thema werden. Sondern, was dieses Land, seine Ökonomie, sein politisches System ist.

Das beinhaltet

• einen kurzen Rückblick auf das sozialistische China und die Gründe für seinen Wechsel ins kapitalistische Lager,

• die Besonderheiten des chinesischen Kapitalismus und seines rasanten Weltmarkterfolgs,

• die Klärung der Frage, warum die ökonomische Öffnung des Landes nicht mit einer politischen Liberalisierung einhergeht und warum sich die chinesischen Führer ungerührt als „Kommunistische Partei“ bezeichnen...

 

 

 


Podiumsdiskussion zur Kritik der Nation mit Thomas Ebermann (konkret), Ilka Schröder (jungle world, konkret) und Renate Dillmann
Do, 06.10.2011 | 19:00 Uhr
VHS Bielefeld (Murnau-Saal) | Ravensberger Park 1 | 33607 Bielefeld

 

Was heißt hier eigentlich "Wir"?


Ankündigung der Veranstalter:

Deutschland ist angekommen. Nach NS-Faschismus, Krieg, und der darauf folgenden vierzigjährigen Teilung in BRD und DDR ist Deutschland nun mehr seit zwanzig Jahren nicht nur eine etablierte „souveräne“ Staatsnation unter vielen in Europa, sondern eine Weltmacht, ohne die in Europa nichts mehr läuft. Wie der für dieses nationale Projekt adäquate Nationalismus zu kritisieren sei, ist nicht nur in linksradikalen Debatten hart umstritten. Das vierte Reich, das Ende der 80er Jahre bis in die Sozialdemokratie hinein mit der „Wiedervereinigung“ erwartet wurde, blieb aus. Die Ansprüche auf die deutschen Ostgebiete wurden zurückgeschraubt und die DDR wurde mit freundlicher Unterstützung der Blockparteien an die BRD und damit an die Nato angegliedert. Damit einher gingen rassistische Pogrome, die nicht zuletzt durch verschärfte Asylgesetzgebungen in den frühen 90ern von Staatswegen geschürt wurden. Die Nazis bekamen mehr und mehr Zulauf, organisierten sich und zündeten Asylbewerberheime an. Die deutsche Bevölkerung schaute mehrheitlich zu oder bildete Menschenketten. Damals wurde dieser im Zuge der „Wiedervereinigung“ aufkommende Nationalismus und Rassismus von der antinationalen Linken als Beleg für die Kontinuität eines deutschen Vernichtungswahns gedeutet, der sich, wenn er erst die Gelegenheit dazu bekommen sollte, auch nicht halt machen würde vor Gaskammern und KZs. Gleichzeitig entwickelte sich die BRD zu einem in der NATO akzeptierten Einsatzpartner für Kriege in aller Welt. So wollte es die Ironie der Geschichte, dass gerade eine SPD-Regierung den dritten deutschen Kriegseinsatz auf serbischen Boden und den ersten Krieg mit deutscher Beteiligung seit 1945 zu verantworten hatte. Gerechtfertigt wurde er in der Öffentlichkeit durch die ‚historische Verantwortung‘, die Deutschland habe und wegen der nun in anderen Ländern Auschwitz verhindert werden müsse. Dieses positive Umdeuten des Holocaust zum ideologischen Bezugspunkt einer Rechtfertigung deutscher Interessen, bildete eine neue Basis für Diskussionen um den besonderen Charakter des deutschen Nationalismus: Da ein wesentliches Element des Nationalismus der positive Blick auf die eigene nationale Geschichte darstellt, musste in Deutschland jeder Nationalismus in eine Relativierung des Holocaust münden. Weil es in Deutschland keinen Bruch mit dem NS und dem völkischen Nationalismus gab, sondern nur einen militärischen Sieg über den Faschismus, legitimiere sich der deutsche Nationalismus nie ausschließlich über das republikanische Erbe, sondern deute jede deutsche Tat als deutsche Verantwortung. Dieses Verantwortungsbekenntnis bedeute jedoch nicht die Einsicht in die Gründe für Krieg, Rassenmord und Nationalismus, sondern gerade das reinwaschen der eigenen Geschichte.

Neben den Fragen der spezifischen Besonderheit des deutschen Nationalismus soll auf dem Podium auch über die Funktionsweisen des Nationalismus als notwendig falsches Bewusstsein diskutiert werden, als welches er in der bürgerlich kapitalistischen Gesellschaft zutage tritt. Nationalismus als die vom Standpunkt des Staatsbürgers aus begründete Parteilichkeit für die eigene Nation, die die Widersprüche zwischen Kapital und Arbeit dem höheren Ideal des nationalen Gemeinwohls unterstellt. Aber was macht ihn dabei notwendig? Wie vermittelt sich dieses Bewusstsein? Sind die Staatsbürger*innen per se Nationalisten, weil ihr individuelles Fortkommen im Hauen und Stechen der kapitalistischen Konkurrenz vom nationalen Erfolg des Staates in der Weltmarktkonkurrenz abhängt, oder ist Nationalismus ein viel weniger auf ökonomischen Erfolg schielendes Bedürfnis nach quasi natürlichen Rechtfertigungen, weil die ökonomischen Zwänge den Individuen wie Naturgewalten entgegenstehen? Inwiefern ist mittlerweile, auch im Zusammenhang der EU, eine „gemeinsame“ europäische oder allgemein westliche „Kultur“ ein entscheidender Bezugspunkt zur Rechtfertigung nationaler Interessen und Identitäten?